Kronenchakra

K R O N E N C H A K R A

Wir sind nicht, was wir sein könnten. Darum eben sind wir inkarniert, wir können ein bisschen üben, um uns dem zu nähern.
Und genauso ist es mit den Chakren.
Das, was die Qualität unserer individuellen Chakren bestimmt und auch ihr imaginiertes Erscheinungsbild, ist nicht der Urzustand des jeweiligen Chakras, sondern eher das, was wir persönlich im Laufe dieses Lebens daraus gemacht haben, also das, was uns eigentlich hindert, die Vollkommenheit des Chakras zu leben.
Ein reines tausendfältiges KronenChakra habe ich noch nie bei jemandem gesehen. Es gibt Menschen mit einem schönen kristallenen Zugang zur Geistigen Welt. Aber die Fähigkeit, die Absolutheit, die Omnipräsenz Gottes eben in seiner Tausendfältigkeit zu spüren und liebend zu leben, ist wahrscheinlich äußerst selten.
So beziehe ich mich bei meinen ChakrenBeschreibungen eher auf die Ausformungen und Begrenzungen, die wir Menschen in dieser Kultur leben. Ich möchte aber trotzdem ganz kurz auf die ursprüngliche Bedeutung des jeweiligen Chakras eingehen.

Gustave Doré, Göttliche Komödie, Paradies, 12. Gesang: Die Kreise verklärter Engel in der Sonne

Das KronenChakra heißt auf Sanskrit Sahasrara und bedeutet
saha = mit, zusammen, gemeinsam ...
sahas = Macht, Festigkeit, Stärke ...
sahasra = tausend ...
Nach meinem Verständnis würde ein vollkommen ausgebildetes KronenChakra das völlige energetische EinsSein mit Gott bedeuten, ein ZusammenSein in wirklich jedem Augenblick. Das würde heißen, dass die Seele sich gänzlich dem Geist Gottes unterordnet oder sich dem einfügt und dass sie sich aufgrund dessen derart identifiziert mit den göttlichen Gesetzen, dass sie dadurch auch die Macht und die Stärke Gottes in sich fühlt und lebt. Und dieses Leben muss tausendfach sein, es ist ein Gebären der göttlichen Realität in jedem Moment.
Und nun zu unserer zivilisatorischen Realität.
Das KronenChakra enthält die Energien unserer Seele, die dem Geistigen am nächsten stehen. Folgende Anteile können sich im KronenChakra zeigen:

  1. Vorstellungen und Erwartungen der Seele gegenüber dem Erdenleben
  2. Art des Verhältnisses zur Geistigen Welt (Bedeutung der Epiphyse)
  3. Status in der Geistigen Welt
  4. Kraft und Bereitschaft, das Sehnen umzusetzen in die irdische Welt
  5. FormFestlegungen aus vorhergehenden Inkarnationen (bei jüngeren Menschen)
  6. EntsorgungsVentil für seelisch Unverdaubares (sehr selten)

1. Vorstellungen und Erwartungen der Seele gegenüber dem Erdenleben

Es ist das Empfinden der Seele, wie sie sich das Leben auf dieser Erde vorstellt, welche Qualitäten sie erwartet in ihrem Glauben und in welchem Bezug sie sich selber sieht dem gegenüber.
Das können höchste und hehrste Ziele, Wünsche und Sehnsüchte sein - das, was als Sehnsucht am Menschen zehrt, dem er oft eher unbewusst im Laufe seines Lebens folgt, ohne dass er sich dessen selbst gewahr wird. Ebenso können es Vorstellungen des Erleidens und der Ohnmacht auf dieser Erde sein. Wahrscheinlich ist es der höchste Lebensplan der Seele.
Es entspricht den Anteilen der Persönlichkeit, die unsere Ansprüche und Erwartungen ausmachen in Bezug auf uns selbst, in Bezug auf die Menschen um uns, in Bezug auf die gesamte Menschheit, in Bezug auf die Strukturen des Lebens und in Bezug zur Geistigen Welt oder dem Göttlichen.
Inhaltlich drückt es sich aus in unseren ethischen Wertvorstellungen, den Wertigkeiten, die wir dem Leben geben - wie wir von unseren Nachbarn denken, wie wir uns das gesellschaftliche Miteinander wünschen, wie wir uns persönlich gern einbinden würden in Menschengruppen, wie wir uns unsere zwischenmenschlichen und familiären Beziehungen wünschen. Kurz - es ist unsere ethische Grundhaltung uns selbst, den Menschen und dem Leben gegenüber.
Gedanken und Gefühle zu diesen Themen haben eine spezielle, arteigene Energie, die in uns aufsteigt und sich über unserem Kopf konsolidiert und die auch Zugang zu anderen geistigen Räumen haben kann. Es sind nicht die inhaltlichen Gedanken, es ist mehr wie eine geistige Auspressung dessen, was da nach oben schwebt. Etwas zuhöchst Unbewusstes oder nicht direkt über Gedanken Beeinflussbares - ein Endergebnis der Gedanken, aber nicht die Gedanken selbst. Die bleiben fein säuberlich im Kopf, auch wenn sie rausgedacht und rausgesprochen werden. Die Energien des KronenChakras sind die sublimierten Endprodukte unserer Gedanken, unseres Sehnens und Wollens. Der Teil, der direkt in der Geistigen Welt ankommt - ein geistiges Endprodukt unserer selbst.

2. Art des Verhältnisses zur Geistigen Welt

Es ist die sich ergebende oder nicht ergebende Zündung zur Geistigen Welt. Eben durch diese spezielle Energie unserer ethischen Grundhaltung kann es zur Initialzündung kommen mit den Ambitionen der Geistigen Welt oder auch nicht - da trifft es sich eben mit dem Göttlichen, der Schöpfung, den Naturgesetzen, dem Universellen - oder auch nicht. Es ist wirklich wie ein Treffen und ein Ineinanderfließen. Wenn es sich trifft, dann ist einem der Zufluss der göttlichen Energien gewiss, die eigenen Energien treffen auf den göttlichen Schöpfungsplan. Dazu ist nicht der Glaube an Gott Voraussetzung, sondern Liebe und Achtung gegenüber dem Leben - und das äußert sich in unseren ethischen Vorstellungen.
Und eben darum sind von diesem Punkt aus Heilungsenergien abhängig. Wenn überhaupt nichts mehr zündet, der Mensch sich herausgestellt hat aus der Lebensbejahung oder der göttlichen Ordnung - dann wird von der anderen Seite auch nicht viel zu erwarten sein. Nicht weil es ein willentliches Verschließen ist vonseiten der Geistigen Welt, sondern weil diese Person sich willentlich dem Urmuster, welches die Lebensquelle an sich ist, entzogen hat. Und der freie Wille ist die höchste Gesetzmäßigkeit.
Die Epiphyse oder Zirbeldrüse (Glandula pinealis) ist die Entsprechung für diese Initialzündung auf der körperlichen Ebene. Sie liegt im Mittelhirn, nimmt Schwingungsreize des Lichtes auf und gibt diese an das Sehzentrum weiter. Das von ihr produzierte Hormon Melatonin reguliert die Ausschüttung aller wichtigen Hormone. Sie ist das zentrale Regulationsorgan für die Synchronisation unseres 24-Stunden-Rhythmus.

3. Status in der Geistigen Welt

Das KronenChakra zeigt das Verhältnis zur Geistigen Welt, und es kann das Verhältnis der Geistigen Welt zu diesem Menschen ausdrücken sowie den Status, den dieser Mensch innerhalb der Geistige Welt hat. Unser Verhältnis gegenüber der Geistigen Welt und das Verhältnis der Geistigen Welt uns gegenüber (aus dem sich dann auch unser Status ergeben kann) - das sind zu 99 Prozent zwei völlig unterschiedliche Angelegenheiten.
Unsere bewussten und unbewussten Einbindungen in die Gesetzmäßigkeiten der Geistigen Welt werden bestimmt und ausgebremst durch unseren begrenzten Intellekt und durch unsere diesirdischen körperorientierten Erfahrungen. Und es ist alles eine Frage der Entwicklung, inwieweit wir über unsere Begrenztheit hinaus bereit und fähig sind, das scheinbar Unmögliche annähernd zu realisieren. Das kann über wissenschaftliche Erkenntnis geschehen wie auch über spirituelle Erinnerungen und Erfahrungen. Und trotzdem werden wir immer nur einen Bruchteil dieser anderen Welt erfahren können, weil sie außerhalb unseres linear-logischen Denkens existiert und somit für unseren menschlichen Verstand in ihrer Vielfalt nicht fassbar ist.
Innerhalb dieser Vielfalt von Seelenenergien und auch anderen Energien in der Geistigen Welt scheint es eine Art hierarchischer Unterschiede zu geben, die einfach etwas mit der Entwicklung der unterschiedlichen energetischen Beschaffenheit und Seelenursprünge zu tun haben. Diese hierarchische Einstufung ist im Kronenchakra gespeichert.

Gustave Doré, Göttliche Komödie, Paradies, 27. Gesang: Die Himmlischen Heerscharen singen Gloria in Excelsis

4. Kraft und Bereitschaft, das Sehnen umzusetzen in die irdische Welt

Der Status hinwiederum ist abhängig davon, mit welcher Zähigkeit wir bereit oder in der Lage sind, unsere ethischen Werte auch in diese Welt zu tragen, sie zu leben.
Je nachdem, wie die Seele bereit ist, für ihre Ansprüche einzustehen in der Welt und je weniger auch diese Ansprüche bestimmt werden aus den Leidenschaften des Egos, um so klarer formiert sich scheinbar das Kronenchakra zu einer wirklichen Krone. Die jeweilige Formierung scheint dann einen bestimmten Status auszudrücken. Ein Status, der durch das Verhältnis der Geistigen Welt zur Person bestimmt wird.

5. Formfestlegungen noch aus der vorhergehenden Inkarnation

Bei Jugendlichen ist es häufig zu sehen: Sie haben regelrecht den Schatten ihres KronenChakras aus ihrem vorherigen Leben - und das kann Last ebenso wie Herausforderung sein. Darum wohl auch werden genetische Fixierungen in der GeistHeilung über das KronenChakra wahrgenommen. Es ergibt einen Spannungsbogen. Die Seele treibt es, das Höchste, was sie einstmals besaß, wieder erreichen zu können, fühlen zu können, sein zu können. Warum sollte sie sich mit Mindererem begnügen? So ergibt sich ein Spannungsgefüge, dem die Person ausgesetzt ist. Sie hat die Wahl der Entscheidung. Dieser Schatten enthält wahrscheinlich auch die Verbindung zur Ursprungsseele und zugehörigen Gruppenseele.

6. Entsorgungsventil für seelisch unverdaubare Energien

Sehr selten kommt es vor, dass statt des Ableitens über das WurzelChakra die überfällige Seelenenergie über das KronenChakra ausgeschieden wird. In dem Fall ist das WurzelChakra gestört und hat nicht oder zu wenig die Kraft zur Ausleitung. Ob dies aber die Ursache oder eine Folge dessen ist, kann nicht klar erkannt werden. Wahrscheinlich läuft das eher parallel. Nach meiner Beobachtung handelt es sich um Menschen mit außerordentlicher Intelligenz. Diese Intelligenz wird ihnen aber durch ihre Ausschließlichkeit, Absolutheit oder auch Einseitigkeit zum Verhängnis. Der energetische Druck im Kopf ist zu groß - das wirkt sich auf das KronenChakra aus.